Liste mit Schwächen im Vorstellungsgespräch

Ein Vorstellungsgespräch ist oft eine anspruchsvolle Situation. Einer der Klassiker unter den Fragen ist sicherlich: "Was sind Ihre Schwächen?". Oft ist es schwer, auf diese Frage authentisch und überzeugend zu antworten. Dabei geht es nicht darum, vermeintliche Schwächen zu kaschieren, sondern sie als Entwicklungspotential darzustellen.

Bevor wir zu der Liste kommen, ist es wichtig zu betonen: Sei authentisch! Es bringt nichts, eine Schwäche aus der Liste zu wählen, nur weil sie "gut klingt". Die Auswahl sollte deiner eigenen Persönlichkeit und Erfahrung entsprechen.

Die Frage nach den eigenen Schwächen in einem Bewerbungsgespräch kann tricky sein. Um zu verhindern, dass du ins Standardantworten-Fahrwasser gerätst, haben wir einen kleinen Leitfaden erstellt. Dieser hilft dir dabei, deine Schwächen auf eine authentische und konstruktive Weise zu kommunizieren:

• Authentische Schwäche auswählen: Wähle eine ehrliche Schwäche, die nicht direkt eine Kernkompetenz der angestrebten Position beeinträchtigt. Beispiel: Schwierigkeiten, sich Namen zu merken.
• Einschränkung einbringen: Gib einen Kontext an, in welchem diese Schwäche besonders zum Vorschein kommt. Beispiel: Besonders in stressigen Situationen oder bei Treffen mit vielen neuen Gesichtern.
• Lösungsansatz präsentieren: Zeige, dass du aktiv an dieser Schwäche arbeitest und vielleicht schon Fortschritte gemacht hast. Beispiel: Ich nutze Gedächtnisübungen während meiner Pausen oder in der U-Bahn. Zudem habe ich mit einem Kollegen eine kleine Challenge gestartet, um einander zu motivieren. Außerdem nutze ich hilfreiche Apps und Online-Ressourcen, um stetig besser zu werden.

Im Folgenden findest du einige Schwächen als Anregung. Unsere Empfehlung: Nutze diese Beispiele als Inspirationsquelle, um deine ganz persönliche Schwäche zu identifizieren. Es ist wichtig, authentisch zu bleiben und nicht einfach eine vorgefertigte Antwort zu nutzen, die möglicherweise schon von vielen anderen Bewerbern vor dir verwendet wurde.

1. Ungeduld:

• Erklärung: Du erwartest oft schnelle Ergebnisse und kannst dich bei Verzögerungen frustriert fühlen.
• Lösung: "Ich setze mir bewusst Zwischenziele, um den Fortschritt zu sehen und meine Ungeduld in den Griff zu bekommen."

2. Schwierigkeiten beim Delegieren:

• Erklärung: Du neigst dazu, Aufgaben lieber selbst zu erledigen, anstatt sie anderen anzuvertrauen, weil du sicherstellen möchtest, dass sie "richtig" gemacht werden.
• Lösung: "Ich arbeite daran, anderen mehr zu vertrauen und klare Anweisungen zu geben, um sicherzustellen, dass die Aufgabe erfolgreich abgeschlossen wird."

3. Konfliktscheu:

• Erklärung: Du vermeidest Auseinandersetzungen, auch wenn sie konstruktiv sein könnten.
• Lösung: "Ich nehme an Kommunikationstrainings teil, um besser mit Konflikten umgehen zu können."

4. Selbstkritik:

• Erklärung: Du hinterfragst deine Entscheidungen ständig und hast oft Selbstzweifel.
• Lösung: "Ich arbeite daran, mir selbst mehr zu vertrauen und konstruktives Feedback einzuholen."

5. Unentschlossenheit:

• Erklärung: Schwierigkeiten beim Treffen von Entscheidungen.
• Lösung: "Ich versuche, mich besser zu informieren und dann mutige Entscheidungen zu treffen."

6. Zögerlichkeit:

• Erklärung: Du zögerst oft, bevor du handelst oder Entscheidungen triffst.
• Lösung: "Ich arbeite daran, mich besser zu organisieren und proaktiver zu sein."

7. Multitasking:

• Erklärung: Schwierigkeiten, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren, weil du versuchst, mehrere gleichzeitig zu erledigen.
• Lösung: "Ich übe, meine Aufgaben nacheinander anzugehen und meine Konzentration zu verbessern."

8. Zu direkt:

• Erklärung: Manchmal kann deine direkte Art als unhöflich oder taktlos wahrgenommen werden.
• Lösung: "Ich lerne, mein Feedback konstruktiver und einfühlsamer zu formulieren."

9. Schwierigkeiten bei der Selbstorganisation:

• Erklärung: Du verlierst manchmal den Überblick über Aufgaben und Deadlines.
• Lösung: "Ich nutze nun Organisations-Tools und setze klare Prioritäten."

10. Angst vor Neuem:

• Erklärung: Du fühlst dich manchmal unsicher, wenn du mit neuen Aufgaben oder Technologien konfrontiert wirst.
• Lösung: "Ich versuche, mich regelmäßig fortzubilden und neuen Herausforderungen offen gegenüberzustehen."

In Bewerbungsgesprächen fallen oft Sätze, die wenig individuell und allzu bekannt klingen. Solche Floskeln können schnell den Eindruck erwecken, dass du dich wenig mit dir selbst auseinandergesetzt oder die Frage nicht ernst genommen hast. Um authentisch zu bleiben und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, solltest du folgende oft genannte Floskeln vermeiden:

• "Ich arbeite zu viel."
• "Ich bin zu perfektionistisch."
• "Ich sehe eigentlich keine Schwächen bei mir."
• "Meine Schwäche ist, dass ich zu ehrgeizig bin."
• "Ich bin manchmal zu detailverliebt."
• "Ich kann schlecht Nein sagen."

Wichtig ist, im Vorstellungsgespräch authentisch zu bleiben. Es bringt nichts, Schwächen vorzutäuschen oder solche zu nennen, die nicht wirklich zutreffen. Dein Gegenüber wird dies schnell merken. Zeige, dass du dich selbst reflektierst und an deinen Schwächen arbeitest. Das zeugt von Reife und Selbstbewusstsein.